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Das Zufallsglück - ein kurzer Überblick

Die Merkmale des Zufallsglücks können wir wie folgt zusammenfassen. Es ist

  • ein äußeres Ereignis
  • nicht vorhersehbar
  • nicht beeinflussbar
  • mit einem positiven Effekt für den Begünstigten
  • ohne eine Handlung des Beglückten zu erfordern

Das Zufallsglück ist Teil diverser Glücksdefinitionen: Wir finden es

  • in der 2-teiligen Definition der Glücksforschung (Zufallsglück vs. Lebensglück)
  • in der 3-teiligen Definition der zeitgenössischen Philosophie nach Wilhelm Schmid (Zufallsglück vs. Wohlfühlglück vs. Glück der Fülle)
  • in der antiken Philosophie, u.a. bei Epikur. Dort wir diese Glücksart “eudaimonia” genannt.

Beispiele sind Gewinne bei Glücksspielen, eine Münze zu werfen oder gar unsere Existenz.

Als Symbole für das Zufallsglück werden häufig vierblättrige Kleeblätter, Hufeisen oder Schweinchen verwendet.

Was ist Zufallsglück? Definition und kleine Analyse.

Das Zufallsglück ist ein äußeres, günstiges Ereignis, das unvorhergesehen eintritt und auf welches wir (praktisch) keinen Einfluss haben. Einige Definitionen beziehen hier schicksalhafte Ereignisse mit ein. Das Besondere ist, dass der vom Zufall “Beglückte” hierfür weder selbst aktiv werden, noch ein Talent für die Sache mitbringen muss.

Wir meinen mit dem Zufallsglück auch,

  • wenn wir “Glück haben” oder
  • wenn ein glücklicher Zufall oder eine günstige Schicksalswendung eintritt,

die unser Leben positiv beeinflussen.

Hierzu gehören klassische Beispiele wie der Gewinn bei Glücksspielen (Lotto, Roulette).

Von einer Glückssträhne sprechen wir, wenn sich mehrere positive Ereignisse aneinanderreihen. Auch diese wird dem Zufall zugeordnet.

Trotzdem können wir im Alltag häufig beobachten, dass scheinbare Glückssträhnen eher das Ergebnis von Arbeit und Disziplin sind. So erklärt sich auch die kurze Aufeinanderfolge der Ereignisse.

Warum wir nur “fast” keinen Einfluss auf das Zufallsglück haben:

  • um im Lotto zu gewinnen, muss man natürlich auch Lotto spielen
  • Wer “Glück in der Liebe sucht”, hat natürlich ganz schlechte Chancen, wenn er im Homeoffice arbeitet und in der Freizeit nicht unter Menschen geht.
  • Nach Philosoph Wilhelm Schmid lässt sich der Zufall scheinbar gerne dort nieder, wo Menschen offen für den Zufall sind und diesem eine positive Einstellung entgegenbringen.

Wer wie meine costa-ricanische Schwägerin mit Begeisterung und Vorfreude auf den Gewinn am Bingo-Spiel teilnimmt, hat in der Vergangenheit schon viel häufiger gewonnen als ich, die nur gelangweilt die Zahlenkarte abdeckt. 🙂

Auch wenn wir uns das Gegenteil von Zufallsglück ansehen, wird der Begriff klar. Wenn wir “kein Glück haben”, sprechen wir auch von Pech, Unglück, oder Unheil. Auch diese sind nicht vorhersehbare Ereignisse. Wobei das auch Ansichtssache sein kann. Manchmal können wir “unglückliche” Ereignisse bei unseren Mitmenschen oft ganz gut voraussehen, während die Betroffenen noch völlig im Dunkeln tappen.

Was die Sprachen uns übers Zufallsglück verraten

Spannend ist auch zu sehen, wie andere Sprachen mit dem Wort “Glück” umgehen und wie sehr sie den Zufall miteinbeziehen - oder nicht.

Unser deutsches “Glück” geht auf das Wort „glücke/ gelücke“ (12. Jhdt.) zurück. Man geht davon aus, dass es ursprünglich so viel bedeutete wie die “Art, wie etwas endet bzw. gut ausgeht/gelingt”. Es geht also um den “günstigen Ausgang eines Ereignisses” und bedeutet soviel wie Zufall, erklärt Philosoph Wilhelm Schmid. “Die deutsche Auffassung von Glück beruht daher vor allem auf dem Zufallsglück.”

Interessant ist, dass im Deutschen vor allem die Begriffe “Glück” und “glücklich” verwendet werden. Andere Sprachen unterscheiden klarer zwischen “Glück haben und glücklich sein”, z.B. das Englische zwischen “luck” (Glück im Sinne von Zufallsglück) und “happiness” (glücklich sein). Letzteres kann im Deutschen noch durch “Freude” ausgedrückt werden. Im Begriff “gelücke” kann man auch bereits das Englische “luck” erkennen.

Im Spanischen unterscheidet man zwischen “suerte” (Zufallsglück) und felicidad (inneres Glück, entsprechend happiness). Die Costa-Ricaner fügen hier noch “paz” (Friede) hinzu, welches sie nach meiner Erfahrung am liebsten benutzen, um ihr “inneres Glück” auszudrücken.

Bemerkenswert ist das Sanskrit, welches über zehn Begrifft kennt, um Glücksgefühle auszudrücken.

Das Zufallsglück in verschiedenen Glücks-Theorien

Der Begriff Zufallsglück ist Teil diverser Glücks-Theorien.

Zum einen findet man ihn in der aktuellen Glücksforschung wieder. Dort wird nach zwei Arten von Glück unterschieden:  Dem Zufallsglück und dem Lebensglück.

In der zeitgenössischen Philosophie wiederum unterscheidet Wilhelm Schmid nach drei Arten von Glück: Zufallsglück, Wohlfühlglück und Glück der Fülle.

Weitergehende Informationen findest du in den folgenden Kapiteln zum Zufallsglück in der Glücksforschung und in der Glücks-Definition von Philosoph Wilhelm Schmid.

Beispiele für Zufallsglück

Es gibt unzählige Beispiele für Zufallsglück:

  • ein Gewinn bei einem Glücksspiel (Lotto, Roulette, Spielautomat, etc.)
  • Preisausschreiben
  • Der Gewinn einer Green Card für die USA.

Diese Arten von Zufallsglück setzen natürlich voraus, am Spiel oder an der Verlosung teilgenommen zu haben.

Glück, das uns hingegen völlig zufällig ereilt, ist z.B.

  • Geld auf der Straße zu finden. Hier sprechen wir auch oft davon “zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.”
  • eine Münze werfen, um zu sehen, welche Mannschaft auf welchem Spielfeld spielt.
  • ein Zimmer-Upgrade im Hotel, weil in deinem Zimmer die Dusche kaputt ist - ist mir schon passiert! 

Philosoph Wilhelm Schmid nennt als tiefgründigeres Beispiel

  • unsere Existenz: Denn „welches Spermium auf welche Eizelle trifft, ist blanker Zufall“, sagt Schmid, „und alles darüber hinaus ist Glaube.“

In die gleiche Kategorie von Zufall passen:

  • in welchem Land oder
  • in welcher Familie du geboren wurdest.

Wie schon Schmid anmerkt: Hier kommt der - wie ich finde - spannende Faktor “Glaube” ins Spiel. Für einen gläubigen Menschen sind diese letzten drei Beispiele keine Zufälle, sondern Teil eines größeren Plans. Für einen Statistiker wiederum ist es eine Frage von Wahrscheinlichkeit - die sich zumindest beim Lottogewinn exakt berechnen lässt.

Du siehst also - die Menschen können dem “Phänomen Zufall” auch sehr unterschiedlich gegenüberstehen.

Zufallsglück und Lebensglück: Ein Blick in die Glücksforschung

Das Zufallsglück findet man u.a. in der 2-teiligen Glücksdefinition der aktuellen Glücksforschung wieder. Diese unterscheidet nach Zufallsglück (entspricht im Engl. “luck”) und Lebensglück (“happiness”).

Beim Lebensglück befinden sich Körper und Geist in einem gesunden und ruhigen Zustand. Diesen gilt es zu erstreben bzw. sogar zu verdienen.

Diese Definition geht auf den Philosophen der Antike Epikur zurück. Sie entspricht seinem Sinn von Glückseligkeit, auch “eudaimonia” genannt.

Eine allgemeine Definition von Zufallsglück findest du gleich zu Beginn dieses Artikels.

Aktuelle Philosophie: Zufallsglück nach Wilhelm Schmid

Im Gegensatz zur Glücksforschung unterscheidet der deutsche Philosoph Wilhelm Schmid das Glück nach 3 Arten: Zufallsglück, Wohlfühlglück und Glück der Fülle.

Im Folgenden erfährst du, was es mit diesen drei Glücksarten genau auf sich hat.

Zufallsglück, Wohlfühlglück und Glück der Fülle- Wo liegt der Unterschied?

Das Zufallsglück

Schmid fügt der zu Beginn genannten Definition von Zufallsglück noch einen weiteren Aspekt hinzu: seine Unverfügbarkeit. Das Zufallsglück ist nicht jederzeit und an jedem Ort verfügbar.

Das Einzige was uns in Sachen Glück zur Verfügung steht, ist unsere Einstellung. Mit dieser kann jeder von uns selbst bestimmen, wie er dem Schicksal oder dem Zufall gegenübersteht. Er kann die beiden ablehnen, ignorieren oder sich dafür öffnen. Für Schmid hat das Zufallsglück scheinbar ein Faible für Menschen, die ihm offen und unvoreingenommen begegnen. Dort schaut es gerne öfters mal vorbei.

Das Wohlfühlglück

Bei dieser Glücksart geht es darum - wie der Begriff schon sagt - sich wohlzufühlen. Dabei gibt es verschiedene Wege das Wohlfühlglück zu erreichen.

Um sich gut zu fühlen, braucht es für jeden Menschen etwas anderes: Das kann die erfüllende Tätigkeit sein, Erfolg, ein geselliger Abend mit Freunden oder der nächste Urlaub.

Das Wohlfühlglück hat einen großen Vorteil: Wir haben es in der Hand. Es liegt einfach an uns, die Tätigkeiten zu finden, die uns “wohlfühlen” lassen. 

Allerdings ist dieses Glück nicht von Dauer. Das ist der Nachteil an dieser Glücksart. Jedes schöne Erlebnis, jeder Urlaub hat irgendwann sein Ende und wir sind zurück in unserem Alltag.

Für Schmid ist genau das ein “Problem unserer Zeit”: Wir sind auf der Suche nach dem dauerhaften Wohlfühlglück. Wie wir dieses Problem in den Griff bekommen können? Wir müssen wieder mehr lernen, die Pause zwischen zwei Glücksphasen zu akzeptieren. Genau das ist die Voraussetzung dafür, die dritte Glücksart wahrzunehmen.

Das Glück der Fülle

Uns allen ist klar: Das Leben besteht aus Gegensätzen. Freude und Ärger gehören genauso zum Leben wie Lust und Schmerz oder Erfolg und Misserfolg.

Beim “Glück der Fülle” ist auch wieder unsere Einstellung entscheidend: Wer sich diesen Gegensätzen im Leben bewusst wird und sie akzeptieren lernt, der kann diese Glücksart für sich erleben.

Wir könnten es also auch beschreiben als “trotzdem glücklich sein”. Glücklich sein, auch wenn man einmal scheitert, schmerzliche Erfahrungen macht oder sich ärgert. Weil wir wissen, dass morgen ein neuer Tag ist, an dem wir das positive Gegenstück zur gestrigen Erfahrung erleben können.

Symbole für Zufallsglück

Es gibt diverse Symbole fürs Zufallsglück. Viele sind mit unserer Kultur und unseren Traditionen verknüpft.

Das Neue Jahr ist z.B. ein Anlass, zu welchem wir uns gegenseitig Glück wünschen. Neujahrsgeschenke sind daher häufig mit Symbolen dekoriert wie

  • einem vierblättrigen Kleeblatt
  • Schornsteinfeger
  • Schweinchen
  • Hufeisen

Diese werden aber auch unter dem Jahr gerne verwendet.

Weitere Symbole für das Zufallsglück sind:

  • Würfel
  • Glücksrad. Es geht auf das Rad der Göttin Fortuna zurück.
  • Münzen. Früher die 1-Pfennig-Münze - heute der 1-Euro-Cent.

Mein Fazit zum Zufallsglück: Warum es nicht das wichtigste Glück ist und welches du stattdessen suchen solltest.

Seit jeher hat die Menschheit sich mit dem Thema Glück beschäftigt und versucht, dieses in verschiedene Kategorien einzuordnen.

Eines davon - das Zufallsglück - ist von uns (per Definition) nicht beeinflussbar.

Deshalb ist es viel sinnvoller, die Arten von Glück in unser Leben zu holen, die wir selbst in der Hand haben - wie z.B. das Wohlfühlglück und das Glück der Fülle.

Egal nach welcher Theorie wir das Glück unterteilen - es ist wichtig zu erkennen, dass es nicht “das eine Glück” gibt. Am besten bauen wir unser Leben auf verschiedene Glücksquellen. So haben wir ein solides Fundament, wenn es in dem ein oder anderen Lebensbereich mal nicht so läuft wie geplant.

Du willst an deinem glücklichen Leben bauen? Das ist eigentlich ganz leicht!

Wie du starten kannst, erfährst du hier.


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