Was ist eigentlich inneres Glück? Wie unterscheidet es sich von äußerem Glück? Und wie können wir unser inneres Glück finden?
Ich fand diese Fragen spannend und habe mich auf die Suche nach Antworten gemacht.
Bevor ich mit meiner Recherche begann, war mein erster Geistesblitz:
„Glück ist doch eigentlich immer innerlich… oder?“ Denn wenn ich Glück empfinden möchte, kann das kein anderer für mich tun. Wenn andere Menschen sich glücklich fühlen, kann ich zwar der Auslöser sein – aber mein eigenes Glück, kann nur ich spüren – ganz tief in mir drinnen.
Beginnen wir mal mit einem Überblick…
Inneres Glück – das Wichtigste in Kürze.
„Inneres Glück“ ist das Glück, welches wir allein in unserem Innern auslösen können, unabhängig von anderen Personen, äußeren Umständen oder materiellem Besitz.
Voraussetzung für inneres Glück sind das Bewusstsein und der Wunsch, dieses selbst herbeizuführen. Hierfür können wir unser Denken durch Methoden, wie z.B. die Meditation, schulen.
Zum inneren Glück zählen u.a. Gefühle wie Freude, Harmonie und Gelassenheit.
Es ist als Gegenstück zum äußeren Glück zu verstehen.
Inneres Glück - eine Definition.
Bevor wir starten: Wie wird Glück allgemein definiert?
Um zu verstehen, was es mit dem inneren Glück auf sich hat, lass uns kurz mal einen Blick auf das Glück als Ganzes werfen.
In der Psychologie wird Glück als “extrem starke positive Emotion” definiert, “als einen vollkommenen, dauerhaften Zustand intensivster Zufriedenheit”. Diese Glücksgefühle basieren auf hormonellen Abläufen in unserem Körper, auf die ich später noch genauer eingehen werde.
Wie du vielleicht schon selbst ahnst, ist Glück für dich nicht unbedingt das gleiche, wie für deine beste Freundin oder den besten Kumpel. Was uns glücklich macht und was wir genau fühlen, wenn wir “glücklich” sind, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Lass uns nun mal genauer schauen, wie wir inneres und äußeres Glück eigentlich unterscheiden können.
Inneres oder äußeres Glück? Wo liegt der Unterschied?
Kurz zurück zu meinem Geistesblitz vom Beginn: „Glück ist doch eigentlich immer innerlich… oder?“
Wenn wir davon ausgehen, das Glück immer ein Gefühl ist, das in unserem Inneren stattfindet, macht es dann überhaupt Sinn zwischen innerem und äußerem Glück zu unterscheiden?
Ich glaube, ja! Wir können nach dem Auslöser dieses Glücksgefühls suchen.
Äußeres Glück
Ein neues Auto, das Eigenheim oder Erfolg im Job sind Dinge und Ereignisse, die im Außen stattfinden und die uns – zumindest kurzfristig - ein Gefühl von Glück vermitteln.
Im Gegensatz dazu sind innere Ruhe, Zufriedenheit und Harmonie Gefühle, die in unserem Innern ausgelöst werden und zu unserem Glück beitragen.
Ganz entscheidend ist bei beiden auch der Grad der Abhängigkeit bzw. Unabhängigkeit. Während das äußere Glück nur indirekt von uns beeinflussbar ist, können wir – und nur wir - das innere Glück direkt beeinflussen.
Nehmen wir als Beispiel einmal den Erfolg im Job. Dieser ist in hohem Maße von unserer Arbeitsleistung und Motivation abhängig, allerdings auch von zahlreichen externen Faktoren. Hierzu gehören z.B. unsere Bildungsmöglichkeiten (häufig abhängig von der sozialen Herkunft), das Verhältnis zu Kollegen und Vorgesetzten, Entscheidungen von Vorgesetzten bzgl. unseres Aufstiegs etc. Eine Wirtschaftskrise kann uns z.B. die Stelle kosten, auch wenn wir unseren Job richtig gut machen…
Inneres Glück
Das innere Glück hingegen liegt viel tiefer. Praktisch wie ein Schatz, der in uns schlummert. Wir haben es selbst in der Hand. Es handelt sich u.a. um Gefühle wie inneren Frieden und Zufriedenheit mit sich selbst.
Nicht immer sind wir jetzt und heute z.B. mit einem ausgezeichneten Selbstwertgefühl ausgestattet, aber die gute Nachricht ist: Wir können daran arbeiten.
Interessanterweise kann man den Unterschied zwischen innerem und äußerem Glück in anderen Sprachen besser erkennen als im Deutschen. Was wir allgemein „Glück“ nennen, hat nicht nur im Englischen verschiedene Begriffe: „Fortune“ steht für das Glück, das von außen kommt, während „joy“ für das innerlich empfundene Glück steht.
Was bedeutet inneres Glück?
Inneres Glück erzeugen wir also in unserem Innersten durch Gefühle. Um gewisse Gefühle bewusst oder unbewusst herbeizuführen ist unsere Einstellung entscheidend.
Mit unserer Wahrnehmung gegenüber Problemen, Herausforderungen oder gar Krisensituationen können wir sehr viel an unserem inneren Glück verändern. Inneres Glück ist somit unabhängig von allen äußeren Umständen. Wir können uns trotzdem glücklich fühlen.
Daher ist es egal, ob es in Sachen Finanzen, Erfolg oder Liebe gerade gut läuft oder nicht. Auch wenn ich vielleicht in Sachen Partnerschaft gerade kein Glück habe, heißt das nicht, dass ich unglücklich durchs Leben gehen muss.
Für inneres Glück braucht man im Grunde nur den Willen, an diesem zu arbeiten. Und das ist das Schöne: Inneres Glück kann man üben und erlernen!
Warum das so ist? “Glückserfahrungen hinterlassen Spuren im Gehirn. Sie können daher gelernt werden.”
Wie das geht, fragst du nun zu Recht? Ich habe dir in einem der folgenden Kapitel verschiedene Methoden zusammengestellt, mit denen du dein inneres Glück trainieren kannst.
Glück auf physischer Ebene
Unsere Glücksgefühle haben - wie du sicherlich bereits weißt - mit körpereigenen Abläufen zu tun, vor allem auf hormoneller Ebene.
Das Hormon Oxytocin ist z.B. für ein tiefergehendes Glücksgefühl verantwortlich. Es stärkt die Verbundenheit mit lieben Menschen. Endorphine sind vielleicht mit die bekanntesten Glückshormone. Sie werden unter anderem beim Sport ausgeschüttet. Wichtig ist auch das Serotonin, das für ein “Gefühl von Zufriedenheit mit der Welt” sorgt.
Beispiele für inneres Glück
Ich habe dir hier einmal eine Reihe an Beispielen zusammengestellt, wie sich inneres Glück anfühlt.
Es handelt sich zum um Gefühle, die wir trainieren können oder die das Resultat unserer Handlungen und Einstellungen sind:
- innerer Friede
- Gelassenheit
- innere Erfüllung (z.B. weil man sich selbst und seinen Werten treu ist)
- Hoffnung und Zuversicht
- Freude
- Harmonie
- mit sich selbst im Reinen sein
- Lieben und geliebt zu werden
- Mit sich selbst zufrieden sein und die eigenen Ansprüche auf ein realistisches Maß bringen. Dazu gehört auch, übertriebe Ansprüche aufzugeben. Z.B. liebst du Sport und würdest am liebsten 3 Sportarten gleichzeitig ausüben? Deine Zeit reicht aber eigentlich nur für eine? Auch hier kannst du zu hohe Ansprüche an dich selbst aufgeben.
- Genießen und völlig darin aufgehen, was man gerade tut. Die Zeit um sicher herum vergessen. Sich „im Flow“ fühlen.
- Keinen Neid verspüren, sondern es den Mitmenschen gönnen, wenn ihnen etwas Gutes widerfährt
- Sich von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen lassen sondern vielmehr innere Stärke entwickeln.
Was ist äußeres Glück?
Das äußere Glück wird als das Glück definiert, welches der Mensch im Außen erreicht, z.B. “in der Suche nach Reichtum, Macht und Geld.”
Das äußere Glück wird auch häufig das „schnelle Glück“ genannt. Ein neues Kleidungsstück ist i.d.R. schnell gekauft und ebenso rasch können wir ein Erlebnis organisieren, dass uns einen kurzfristigen Glücks-Kick gibt.
Warum ist dieses schnelle Glück aber nicht von langer Dauer?
Es tritt bereits nach kurzer Zeit ein Gewöhnungseffekt ein, denn wir können nicht auf Dauer im Glücksrausch sein. Solange wir dem nächsten Kick hinterherjagen, wird im Gehirn der Nervenbotenstoff Dopamin freigesetzt. Dieser verursacht den gewünschten Glücksrausch, der aber ebenso schnell wieder abflaut wie er ausgelöst wurde.
Beispiele für äußeres Glück
Einige Beispiele für äußeres Glück sind:
- Geld
- Karriere bzw. Erfolg im Beruf
- Ansehen in der Gesellschaft
- Reisen
- Besitz bzw. Materielles wie ein eigenes Haus, Auto, Wertgegenstände
- Reisen und Erlebnisse
Wie finde ich mein inneres Glück?
Wie du in diesem Abschnitt lesen kannst, können wir unser inneres Glück also selbst gestalten. Eine hervorragende Nachricht, oder? Wie fangen wir also am besten an?
Es gibt verschieden Methoden, mit denen du dein inneres Glück trainieren kannst. Ich möchte dir im Folgenden vier davon vorstellen.
Für jeden etwas dabei: Entspannungsmethoden.
Im Grunde haben wir von allen bekannten Entspannungsmethoden schon einmal gehört. Die spannende Frage ist: Welche passt am besten zu dir?
- Progressive Muskelentspannung lässt sich leicht zu Hause praktizieren und bringt auch Anfängern sehr schnell spürbare Erfolge. Es gibt zahlreiche Videos, die du einfach auf youtube ausprobieren kannst.
- Yoga ist wunderbar geeignet, wenn du Körper und Geist als Einheit erleben und entspannen möchtest.
- Für Autogenes Training und Meditation braucht es einen etwas längeren Atem und Geduld, bis die gelernten Techniken den gewünschte Erholungseffekt erzeugen.
Für alle gilt gleichermaßen, dass sie “dabei helfen, mit sich selbst gut umzugehen”, so Tobias Esch. “Menschen, die Rituale der inneren Einkehr nutzen und versuchen, trotz Stress von außen oder Krisensituationen entspannt zu bleiben, entwickeln besser ein inneres Gefühl von Zuversicht und Glück.”
Damit du am Ball bleibst, ist es vor allem wichtig, die Art der Entspannung zu finden, die dir am meisten Spaß macht.
Wenn du von Berufs wegen viel sitzt, ist vielleicht die Methode die richtige, die dich in Bewegung bringt. Wer gerne in Gemeinschaft aktiv ist, sucht sich z.B. eine Yoga-Gruppe in der Nähe.
Meditation: Was bringt sie genau?
Vielleicht geht es dir auch so? Du weißt eigentlich, dass Meditation unglaublich positive Effekte auf unsere Gesundheit und unsere innere Ruhe haben. Vielleicht fehlte dir bisher nur der gute Grund, es wirklich mal zu probieren bzw. am Üben dranzubleiben?
“Wer regelmäßig meditiert, wird von einem allgemeinen Zuwachs an innerer Freude profitieren” weiß Gottfried Vollmer.
Denn Studien zeigen, dass während einer Meditation das Glückshormon Serotonin signifikant ansteigt, während das Stresshormon Cortisol abnimmt. Dies passiert unabhängig von der Art der Meditation. Das Besondere daran ist, dass dieser Effekt sogar über die Meditation hinaus anhält. Der Körper schüttet nach der Übungseinheit weniger Stresshormone und mehr Glückshormone aus, als zuvor.
Ein guter Grund also, es doch nochmal mit einer regelmäßigen Routine zu probieren. Meinst du nicht auch?
Finde das kleine alltägliche Glück.
Auf der Suche nach unserem inneren Glück ist es sehr hilfreich, uns den kleinen Glücksmomenten im Alltag wieder mehr bewusst zu werden.
Es mag abgedroschen klingen. Vielleicht bezweifelst du auch, dass das Blümchen am Wegesrand deine Alltagssorgen lösen kann - und liegst damit richtig.
Deine Herausforderungen werden dadurch nicht verschwinden, aber die kleinen, schönen Dinge des Lebens können dein inneres Glück weiter stärken. Und mit dieser Stärke “im Rücken” kannst du deinen täglichen Aufgaben mit viel mehr Energie entgegentreten.
Es ist im Grunde wie ein Mosaik. Wenn du den vielen kleinen Dingen im Alltag mehr Bedeutung gibst, hast du viele kleine Glücksmomente. Wenn du diese Mosaiksteinchen zusammenfügst, hast du am Ende an etwas viel Größerem gebaut: deinem inneren Glück.
Probier‘ es einfach mal aus: Welche kleinen Dinge machen dir Freude? Ein schöner Sonnenuntergang, das Zwitschern der Vögel früh am Morgen oder das Genießen deiner Lieblings-Pasta?
Halt’ einfach mal an und genieße den Moment…
Häufige Fragen
Wie fühlt sich inneres Glück an?
Jeder von uns verbindet mit innerem Glück andere Gefühle. Es handelt sich dabei um Gefühle, die wir trainieren können, oder solche, die aus unseren Handlungen und Einstellungen entstehen.
Dazu gehören z.B. das Gefühl von Harmonie, Liebe oder Freude. Weitere Beispiele findest du in diesem Kapitel.
Wie fühlt sich innerer Frieden an?
Ich persönlich würde inneren Frieden so beschreiben: Ein Gefühl von innerer Ruhe und Harmonie.
- Ein Zustand, in dem mir die Kritik anderer keinen Schaden mehr zufügt und ich ständige Selbstkritik ablege.
- Ein Gefühl, mit mir selbst im Reinen zu sein, weil ich mich selbst akzeptiere, liebe und wertschätze.
Wie finde ich zu meinem Inneren Ich?
Zuerst einmal ist es hilfreich, dir darüber bewusst zu werden, wie du dein inneres Ich vom äußeren Ich unterscheidest.
Dein inneres Ich setzt sich zusammen aus deinen Gedanken, deinen Gefühlen und deinen Wünschen. Also das, was du wirklich innerlich willst.
Das äußere Ich dagegen, ist die Version von uns, die für unsere Mitmenschen sichtbar wird. Denn nicht immer sagen wir das, was wir eigentlich sagen wollen oder denken. Und nicht immer handeln wir so, wie wir es gerne tun würden.
Diesen ersten Schritt kannst du tun, um dein inneres Ich zu finden:
Immer wenn du eine Entscheidung triffst, halte kurz inne und frage dich - was will ich wirklich?
Willst du z.B. wirklich am Freitagabend mit den Kollegen einen trinken gehen - oder nicht? Willst du wirklich die nächste Schulfeier mit organisieren oder nicht? Oder triffst du deine Entscheidungen nur, um es den anderen Recht zu machen?
Das ist ein hervorragender erster Schritt um festzustellen, was dein inneres Ich wirklich will und ob dein äußeres Ich hiervon abweicht oder nicht.